Genau 334 Stolpersteine erinnern inzwischen in Unna an die Opfer des Nationalsozialismus. Nach der Erforschung der Schicksale der jüdischen Opfer widmet sich der VHS-Arbeitskreis Spurensuche seit zwei Jahren den Lebensgeschichten von Menschen mit Behinderungen, die von den Nazis ebenfalls systematisch verfolgt und ermordet wurden.
Aus der akribischen Forschungsarbeit erwuchsen in den vergangenen beiden Jahren Stolpersteinverlegungen in Massen (2023) und Königsborn (2024). Aktuell recherchiert der Arbeitskreis weitere sechs Schicksale von Menschen mit Behinderungen, die aus Lünern und Hemmerde stammten – dort soll 2025 die nächste Verlege-Aktion stattfinden. Da jeder Stolperstein 120 Euro kostet, hatte der Arbeitskreis Spurensuche kürzlich einen Spenden-Aufruf gestartet. Künstler Gunter Demnig, der die Stolpersteine anfertigt und verlegt, lege großen Wert auf das Engagement aus der Bürgerschaft in der Gedenkarbeit und setze eben deswegen auf die Sammlung privater Spenden, erklärt Jürgen Düsberg vom VHS-Arbeitskreis.
Umso größer war die Freude bei den ehrenamtlichen Spurensuchern, als das Christliche Klinikum Unna (CKU) sich bei ihnen meldete. Die Mitarbeitervertretung (MAV) spendete die stolze Summe von 600 Euro an den VHS-Arbeitskreis – damit sind fünf der geplanten sechs neuen Stolpersteine bereits finanziert. Die Spende überreichten Kerstin Szcypior, David Schilling und Frank Neidert von der MAV des CKU jetzt im Beisein von David Nethen, Amtsleiter für Kultur und Weiterbildung, im Stadtarchiv an Jürgen Düsberg, der den Scheck stellvertretend für den Arbeitskreis Spurensuche entgegennahm.
Wer das Stolperstein-Projekt unterstützen möchte, kann auch eine Spende mit dem Stichwort „Stolpersteine“ auf das Konto der Kreisstadt Unna einzahlen. Die IBAN bei der Sparkasse Unna-Kamen lautet DE92443500600000081000.