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"Spuren jüdischen Lebens" erweitern Ausstellung im Hellweg-Museum Unna

Das Hellweg-Museum Unna erweitert seine Dauerausstellung.

Museumsleiterin Dr. Beate Olmer und Bürgermeister Dirk Wigant (von links) mit den Objekten, die die Familie Brandenstein dem hellweg-Museum als Schenkung überlassen hat. Foto: Kreisstadt Unna)

Erstmals wird mit dem neuen Ausstellungsbereich „Spuren jüdischen Lebens“ die Geschichte einer jüdischen Familie in Unna anhand von Originalobjekten erzählt. Möglich geworden ist dies durch die großzügige Schenkung der Nachfahren der Familie Brandenstein, die bis November 1938 an der Bahnhofstraße 25 lebte.

Mit der Eröffnung des neuen Präsentationsbereichs am Sonntag, 30. April, durch Bürgermeister Dirk Wigant schließt sich ein Kreis, der mit einem Sederteller und der Suche nach seiner Herkunft begann. Sederteller werden am Sederabend, dem Auftakt zum Pessach-Fest, verwendet. Das mehrtägige Fest gehört zu den wichtigsten jüdischen Festen und erinnert an die Befreiung der Israeliten aus Ägypten durch Mose.

Im Jahr 2006 erwarb das Hellweg-Museum Unna einen Sederteller, der aus einer Haushaltsauflösung an der Bahnhofstraße 25 stammte. Bis 1938 war diese Immobilie Eigentum der Familie des jüdischen Kaufmannes Julius Brandenstein, die dort ein Textil- und Konfektionsgeschäft betrieb. Dank der intensiven Forschung durch die Museumsleiterin Dr. Beate Olmer konnten die Nachfahren der Familie Brandenstein in den USA ausfindig gemacht werden und der Sederteller wurde im Dezember 2020 von der Kreisstadt Unna formell an die rechtmäßigen Eigentümer, die Enkel von Julius und Frieda Brandenstein, zurückgegeben.

Die Enkel der Brandensteins entschieden nicht nur, dass der Teller ein Objekt der Museumssammlung bleiben sollte, sondern schenkten dem Hellweg-Museum Unna auch weitere Objekte aus dem Nachlass ihrer Vorfahren. Diese Objekte, unter anderem ein Tagebuch der Tochter von Julius und Frieda Brandenstein, bilden den Kern der neuen Präsentation.

Der neue Ausstellungsbereich wird am Sonntag, 30. April, um 14 Uhr durch Bürgermeister Dirk Wigant eröffnet. Die Rabbinerin der jüdischen Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna, Natalia Verzhbovska, wird ein Grußwort sprechen, bevor Museumsleiterin Dr. Beate Olmer eine kurze Einführung in die Ausstellung geben wird. Anschließend besteht die Gelegenheit, den neuen Ausstellungsbereich zu besichtigen. Für das leibliche Wohl sorgt die jüdische Gemeinde „haKochaw“.