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Das Integrierte Mobilitätskonzept für Unna liegt vor

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger haben sich an dem Leitfaden für die Mobilität in der Kreisstadt beteiligt.

Viele Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich mit ihren Meinungen und Ideen zur Mobilität an der Erstellung des Konzeptes - wie hier beispielsweise bei einem Planungsspaziergang durch die Innenstadt. (Foto: Anna Gemünd/Kreisstadt Unna)

Wie lässt sich die Verkehrswende in Unna gestalten? Seit März 2022 arbeiten die Stadtverwaltung und das Dortmunder Verkehrsplanungsbüro Planersocietät an einem Mobilitätskonzept für die Kreisstadt, das genau diese Frage beantworten soll – unter enger Einbindung der Unnaer Bürgerinnen und Bürger. Jetzt liegt das fertige Konzept, das in den kommenden Jahren den Leitfaden für die Mobilität in Unna bilden soll, vor und wird am Dienstag, 2. Juli, im Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität politisch beraten. Online ist der Entwurf des Konzeptes bereits jetzt einsehbar unter www.mobilitaet-in-unna.de

Von Beginn an waren Unnas Bürgerinnen und Bürgern in die Entwicklung des Konzeptes eingebunden: Durch eine repräsentative Haushaltsbefragung, zwei Mobilitätsforen, einen Planungsspaziergang und eine Planungsradtour sowie begleitende Sitzungen des Beirates Mobilität hat das Fachbüro Planersocietät viele wichtige Informationen über das Mobilitätsverhalten der Unnaerinnen und Unnaer erhalten – und damit wichtige Daten für die Entwicklung von konkreten Maßnahmen. Viele dieser Maßnahmen finden sich in dem nun vorliegenden Konzept wieder.

„Ich freue mich, dass wir mit dem Mobilitätskonzept jetzt eine nachhaltige Strategie für die Mobilität in unserer Stadt vorliegen haben,  die für die nächsten Jahre als roter Faden für die Mobilitätsentwicklung in Unna dienen soll“, sagt Bürgermeister Dirk Wigant. „Ich bin stolz, dass wir diese Vision einer klimafreundlichen Mobilität gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürger entwickelt haben und danke allen, die sich so rege und konstruktiv an diesem Prozess beteiligt haben. Bei diesem Thema ist es wichtig, dass wir miteinander sprechen und mir war es von Anfang an ein wichtiges Anliegen, die unterschiedlichen Erwartungen und Perspektiven aller Verkehrsteilnehmer zu hören und konstruktiv zusammenzuarbeiten. Mit diesem Konzept sind wir einen deutlichen Schritt nähergekommen.“

Konkret benennt das Konzept vier gleichberechtigte Ziele, die alle darauf gerichtet sind, einen Beitrag zu einer attraktiven Stadt zu leisten und dabei gleichzeitig die Mobilitätswende in Unna voranzubringen. Die Ziele im Einzelnen:

  • Vorrang für klimafreundliche Mobilität: Dazu zählen beispielsweise der Ausbau von Radverkehrsachsen, dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und der Fußwege als auch die Förderung von emissionsarmen Antriebsformen.
  • Barrieren abbauen: Hierunter fällt unter anderem die Erhöhung der Verkehrssicherheit durch eine einheitliche und sichere Gestaltung von Fußwegen und Kreuzungen.
  • Regionale und überregionale Erreichbarkeit sichern: Dies gilt sowohl für den Individualverkehr mit dem Auto, dem Rad oder dem ÖPNV als auch für die Erreichbarkeit der Wirtschaftsstandorte.
  • Aufenthaltsqualität steigern: Möglichst wenig motorisierten Verkehr in die Innenstadt fließen zu lassen und die Luft- und Lärmbelastung zu reduzieren sind zwei Beispiele, die zu diesem Ziel zählen.

Das Konzept nennt konkrete Maßnahmen, um diese Ziele in den kommenden Jahren zu erreichen. Dabei wird zwischen kurzfristig, mittelfristig und langfristig umzusetzenden Maßnahmen unterschieden. Auch bei der Frage, welche Maßnahmen als Erstes umgesetzt werden sollten, konnten sich die Unnaer Bürgerinnen und Bürger im Vorfeld beteiligen.

Mit dem Bau von Radabstellanlagen sowie der Umgestaltung des nördlichen Bereichs des Königsborner Tors, die die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer erhöhen soll, sind einige dieser Maßnahmen bereits umgesetzt. Weitere Maßnahmen aus dem Konzept sind beispielsweise:

  • Erhöhung der Sicherheit von Radfahrer*innen beim Queren von Straßen: Hier wird beispielsweise der südliche Ortseingang von Kessebüren genannt, an dem Radfahrer*innen derzeit nicht sicher die Straße queren können. Die Maßnahme steht im Konzept als ein kurzfristiges Ziel bis zum Jahr 2027.
  • Identifikation und Abbau von Angsträumen: Viele Bürgerinnen und Bürger haben in den Beteiligungsformaten zu dem Mobilitätskonzept ihr subjektives Sicherheitsempfinden zum Ausdruck gebracht, dass sie sich an einigen Orten mit Bezug zur Mobilität (Bahnhöfe, Radabstellanlagen) in Unna nicht wohlfühlen. Hier soll mittelfristig bis 2030 durch entsprechende Umbau- und Planungsmaßnahmen das Sicherheitsgefühl erhöht werden.
  • Weiterentwicklung des Parkraumkonzeptes für die Innenstadt: Das im vergangenen Jahr beschlossene Parkraumkonzept für die Unnaer Innenstadt soll strategisch weiterentwickelt werden; konkret geht es dabei um ein Parkleitsystem und die Konzentration des Parkens auf Tiefgaragen und Parkhäuser. Dies soll im Zeitraum bis 2027 geschehen.

Sollten die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Mobilität in ihrer Sitzung am 2. Juli sowie abschließend die Mitglieder des Rates am 4. Juli das Konzept beschließen, bedeutet dies nicht, dass alle darin vorgeschlagenen Maßnahmen so umgesetzt werden. Bevor einzelne Maßnahmen umgesetzt werden, muss die Politik jede Maßnahme einzeln beschließen.  Durch den Beschluss des Konzeptes bekommt Unna einen Handlungsleitfaden für die Mobilität in der Stadt für die kommenden Jahre – mitgestaltet von den Unnaer Bürgerinnen und Bürgern.

Die Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Mobilität ist öffentlich. Sie beginnt am Dienstag, 2. Juli, um 17 Uhr im Ratssaal.