Inhalt
Spuren jüdischen Lebens in Unna
Spuren jüdischen Lebens
Ende April 2023 wurde die neue Abteilung „Spuren jüdischen Lebens“ im Hellweg-Museum Unna eröffnet. Im Mittelpunkt steht die Geschichte der Familie Brandenstein, die von 1913 bis 1938 an der Bahnhofstraße 25 wohnte und dort ein Textil- und Konfektionsgeschäft betrieb. Deren Schicksal ist beispielhaft für das anderer jüdischer Bürgerinnen und Bürger.
Durch eine Schenkung von Nachfahren der Familie kann die Abteilung sehr private und detaillierte Einblicke in das Leben der vierköpfigen Familie Brandenstein geben. Die Besucher*innen begegnen einer angesehenen, glücklichen Familie aus Unna, deren Mitglieder durch den Rassenwahn der Nationalsozialisten nicht nur Besitz und Heimat, sondern zum Teil auch ihr Leben verloren haben. Während die Kinder Kurt und Lotte in die USA emigrieren konnten, kamen ihre Eltern Frieda und Julius Brandenstein im Ghetto Theresienstadt ums Leben.
Ergänzt wird die Geschichte der Familie Brandenstein durch die Neupräsentation der bisher gezeigten jüdischen Objekte aus der Sammlung des Museums.
Nicht zuletzt geht es um eine zentrale Aufgabe von Museen, die Provenienzforschung, also um die Prüfung der Herkunft von Objekten, und darum, wieso ein 2006 erworbener und im Jahr 2020 an die Nachfahren der Besitzer restituierter Sederteller zum Anstoß für die neue Abteilung wurde.