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Naherholungsgebiete

Das Bornekamptal

Das Bornekamptal erstreckt sich auf einer Länge von ca. vier Kilometern vom Südrand der Stadt Unna bis in die östliche Feldflur des Ortsteils Unna-Billmerich. Das vom Kortelbach durchzogene Tal weist unterschiedliche Lebensräume wie Wälder, Hecken, Wiesen, Feldraine, Alleen und Uferzonen auf, die nahezu vollständig im Landschaftsplan Unna als geschützte Landschaftsbestandteile ausgewiesen sind.

Diese mosaikartig aneinandergereihten Lebensräume bilden ein Biotoptopverbundsystem, das die Stadt Unna mit dem Höhenzug des Haarstrangs verbindet. Für viele Säugetiere, Vögel, Amphibien und Insekten ist dieses Verbundsystem von hoher ökologischer Bedeutung, da es nicht nur als Brut-, Nahrungs- und Rückzugsgebiet, sondern auch als wichtiger Vernetzungskorridor der Ausbreitung vieler Arten dient.

Neben seinem hohen ökologischen Wert für die Natur stellt das Bornekamptal als Frischluftschneise und Ruhezone einen bedeutsamen Naherholungsraum für die Bürger Unnas und darüber hinaus dar. Leider gerät dieser Biotopkomplex durch den Klimawandel zunehmend in Gefahr. Immer länger werdende Trockenphasen lassen Bäume absterben und das Wasser im Oberlauf des Kortelbachs versiegen.

Auch der hohe Freizeitdruck, insbesondere aber sportliche Freizeitaktivitäten, wie das Fahren mit Mountainbikes, setzen dem südlichen Teil des Landschaftsschutzgebietes deutlich zu. So wurden in einer Waldzone und an den Ufern des Kortelbachs Fahrgassen und Trampelpfade geschaffen, Abgrabungen vorgenommen und Rampen aufgeschüttet. Diese (nicht erlaubten) Eingriffe tragen zur Bodenverdichtung bei, schädigen den Wurzelbereich von Bäumen und vernichten viele Pflanzenarten der Krautschicht.

Alle Biotope des Bornekamptals erfüllen wichtige Aufgaben im Kampf gegen den Klimawandel, da sie die Stadt mit Frischluft versorgen, zur Grundwasserbildung beitragen, Schadstoffe neutralisieren und CO2 aus der Luft als Kohlenstoff in Pflanzen einlagern.

Verhaltensregeln im Bornekamptal

Bleiben Sie auf den befestigen oder beschilderten Wegen, das gilt auch für Radfahrer und Reiter.

Betreten Sie nicht den Bach oder die Bachufer.

Leinen Sie Ihren Hund an, halten Sie Hunde an der Langleine kurz.

Nehmen Sie Rücksicht auf Tiere und Pflanzen.

Pflücken Sie keine Pflanzen ab.

Machen Sie kein Feuer.

Entsorgen Sie keine Abfälle.

Lassen Sie keine Flugmodelle oder Drohnen steigen.

Lebensraum Wald

Die Laubwaldbereiche des Bornekamptals bestehen überwiegend aus Stieleichen, Rot- und Hainbuchen, Eschen, Spitz- und Bergahorn. Die alten Rotbuchenbestände mit ihrem teilweise hohen Totholzanteil sind wichtige Nahrungs- und Fortpflanzungsstätten für Spechte, Fledermäuse und holzzersetzende Insekten. Greifvogelarten und Eulen wie Mäusebussard, Rotmilan und Waldkauz nutzen die alten Laubbäume als Ansitzwarten, um in der benachbarten Feldflur und auf den angrenzenden Wiesenflächen nach Beute zu jagen.

Amphibien wie die Erdkröte halten sich Sommers wie Winters in den Wäldern des Bornekamptals auf und verlassen diese nur zur Laichzeit im Frühjahr. Als nachtaktives Tier führt die Erdkröte ein verstecktes Leben unter abgestorbenen Baumstümpfen, Holzhaufen und in Erdbauten von Nagetieren. In der Krautschicht der Wälder kommen über 30 verschiedene Pflanzenarten vor, darunter zahlreiche Frühjahrsblüher wie der nur kurz blühende Gefingerte Lerchensporn, das Buschwindröschen, der Wald-Sauerklee, der Waldmeister und die Große Sternmiere.

Lebensraum Kortelbach

Entscheidend geprägt wird der landschaftliche Charakter des Bornekamptals durch den Kortelbach, der am Nordhang des Billmericher Haarstangs in einem Waldstück entspringt. Er durchfließt das Bornekamptal weitgehend unverrohrt und teilweise mäandrierend bis an die Stadtgrenze Unnas. Hervorzuheben ist die reichhaltige Fauna des weitgehend naturnahen Bachlaufs.

So finden wir im Gewässer die Larven von Stein- und Köcherfliegenarten. Bachflohkrebse lassen sich im Kortelbach an ihren Schwimmbewegungen in Seitenlage beobachten. Sie ernähren sich von sich zersetzenden pflanzlichen und tierischen Abfällen. An den Ufern lichter Bereiche gedeihen feuchtigkeitsliebende Pflanzenarten wie Blutweiderich und Echtes Mädesüß. In den Waldbereichen begleiten Milzkraut und Scharbockskraut die feuchten Randzonen des Bachs.

Einer unserer kleinsten Singvogelarten, der Zaunkönig, ein lautstarker Sänger, hält sich gern im Unterholz und im Bereich der Bachböschungen auf. Die Männchen dieses gut getarnten Singvogels legen mitunter mehrere Nester während der Brutzeit an. An wenigen Stellen außerhalb der Wälder verleihen kleine, durch den Kortelbach dauerhaft vernässte und lichte Zonen aus Weiden und Schwarzerlen dem Bachtal den Charakter einer kleinen Weichholzaue. Dort gedeihen Pflanzen wie der Bach-Ehrenpreis und der Flutende Schwaden, ein fließendendes Wasser bevorzugendes Gras.